Alarmauslösung per Taster

VOLLSTÄndig

Diese Anleitung wurde von Simon Wheeler der Freiwilligen Feuerwehr Inningen verfasst und mit seiner Genehmigung hier übernommen.

Zur Situation:

Unsere Führung wollte eine einfache Möglichkeit, Gruppen bzw. Einheiten zu alarmieren. Sei es zur Nachalarmierung oder zur Anforderung bestimmter Kräfte für andere Zwecke. Die Auslösung sollte dabei möglichst einfach sein, damit es auch technisch weniger versierte Führungskräfte einfach bedienen können.

Aufgabenstellung:

Die Alarmierung soll per Knopfdruck ermöglicht werden. Dabei gilt es folgendes zu beachten:

  1. Eine Nachalarmierung darf nur eine begrenzte Zeit nach der Erstalarmierung durch die Leitstelle erlaubt sein.

  2. Eine Nachalarmierung ohne vorangegangenen Alarm der Leitstelle soll nicht möglich sein.

  3. Ausnahme soll die Nachforderung der Kommandanten sein bzw. eine Info-Alarmierung an alle Einsatzkräfte

Weiterhin soll ein laufender Alarm am AlarmMonitor mit einem Knopfdruck beendet werden können.

Umsetzung:

Hardware

Als Hardware schafften wir uns eine XKEY Tastenleiste an (http://xkeys.com/xkeys/xk8.php). Im deutschen Handel unter http:/tastaturen.com erhältlich.

Einrichtung

Makro + Tasten

Um die Tastenleiste verwenden zu können, wird die Software MarcoWorks 3.1 des gleichen Herstellers benötigt. Die Tastenleiste wird mit USB am AlarmMonitor PC angeschlossen, auf diesem wird auch die Software installiert. Innerhalb der Software werden dann für jeden Knopf Makros angelegt. In unserem Fall wurde für jedes Makro eine Batch-Datei hinterlegt, welche eine Alarmierung an FE2 sendet. Einzige Ausnahme ist der "Alarm abbrechen" Knopf für den AlarmMonitor 4. Hier wird eine Taste der Tastenleiste mit der F1-Taste der Tastatur verknüpft.

Damit nun die Alarmierungen aus der Batch an FE2 geschickt werden können musste das Programm "curl" heruntergeladen werden (Download hier, bitte Plattform beachten). Curl bietet eine Möglichkeit über einen Kommandozeilen-Aufruf ein HTTP-Befehl zu senden. Der HTTP-Befehl wird dann an die externe Schnittstelle von FE2 geschickt. De der Grundbefehl fast immer gleich ist und sich nur für jeden Button in der alarmierten Einheit unterscheidet, habe ich zwei Batch-Dateien erstellt:

  1. "Zentrale" Batch, die den Alarm an FE2 (localhost) via HTTP POST schickt. In der JSON wird mit der Variable "%1" auf den übergebenen Parameter aus der zweiten Batch zugegriffen. Dieser Parameter identifiziert die FE2-Einheit über den Einheitencode.

    xkey.bat

    @echo off setlocal call :GetUnixTime UNIX_TIME "C:\Users\FF Inningen\Documents\curl\bin\curl.exe" -H "Content-Type: application/json" -X POST -d "{\"message\": \"Dies ist der Alarmtext\", \"type\": \"ALARM\", \"sender\": \"XKEY\", \"timestamp\": \"%UNIX_TIME%\", \"address\":\"%1\"}" http://localhost:83/rest/external/http goto :EOF :GetUnixTime setlocal enableextensions for /f %%x in ('wmic path win32_utctime get /format:list ^| findstr "="') do ( set %%x) set /a z=(14-100%Month%%%100)/12, y=10000%Year%%%10000-z set /a ut=y*365+y/4-y/100+y/400+(153*(100%Month%%%100+12*z-3)+2)/5+Day-719469 set /a ut=ut*86400+100%Hour%%%100*3600+100%Minute%%%100*60+100%Second%%%100 endlocal & set "%1=%ut%" & goto :EOF



  2. individuelle Batch pro Taste

    voll.bat

    "C:\Users\FF Inningen\Documents\Alarmierung\xkey.bat" voll

Mit dieser Vorgehensweise ist man sehr flexibel, was Erweiterungen bzw. andere Einsatzgebiete betrifft. Natürlich kann die zweite Batch-Datei weggelassen werden, diese wurde aber benötigt, da das Programm "MakroWorks 3.1" keine Übergabeparameter an Batch-Dateien unterstützt.

 

Belegung der Tasten

Die Buttons auf der Tastenleiste sind wie folgt belegt:

1. Nachalarm komplette Mannschaft (A)
2. Nachalarm eilig Kleinalarm (z. B. bei Wasser aus Wohnung) (K)
3. Nachalarm WLF (W)
4. Bereitschaft (z. B. bei Unwetterlagen) (B)
5. Nachalarm nicht eilig Kleinalarm (K)
6. Alarm an Kommandanten (K)
7. frei
8. Abbruch Alarm AM4

 

 

 

 

 

 

 

FE2 Einheiten

In FE2 habe ich für jeden Knopf eine neue Einheit angelegt, die die Nachalarmierung behandelt. Um nun sicherzustellen, dass der Alarm nur eine begrenzte Zeit nach Erstalarm ausgelöst werden kann, wird in der eigentlichen POCSAG-Einheit der Alarm mit dem "Alarm lesen/speichern" Plugin mit einer Gültigkeit von 15min gespeichert. In den anderen Einheiten (außer Bereitschaft) wird der entsprechende Alarm eingelesen. Existiert der Alarm wird der Alarmtext anschießend mit dem Text "NACHALARM" am Anfang ergänzt und an die entsprechende Alarmgruppe geschickt. Existiert der Alarm nicht, passiert auch nichts.

 

Besonderheit Kleinalarm

Manche Kleinalarme werden eilig gefahren, z. B. Wasser aus Wohnung. Da für diese Schleife nur ein begrenzter Kreis alarmiert wird, kann es passieren, dass nicht genügend Leute kommen. Hier wird dann eilig nachalarmiert. Andere Einsätze (Ölspur, Tierrettung,...) werden dann nicht eilig nachalarmiert. Der Unterschied besteht beim Alarm in aPager PRO lediglich darin, dass der ergänzte Text einmal "EILIGE NACHALARMIERUNG" und einmal "Nachalarmierung" ist. Beide werden als normaler Alarm geschickt und nicht als Info-Alarm.

Besonderheit Bereitschaft

Der Knopf für die Bereitschaft hat keine Beschränkung für den Alarm und kann immer ausgelöst werden. Diese Lösung ist nicht ideal, aber ich habe keine Möglichkeit gefunden dies abzusichern. Allerdings wird der Alarm nur als Info-Alarm geschickt und ist daher auch nicht so kritisch, sollte dieser mal unbeabsichtigt ausgelöst werden.