Alarmierungen mehrerer Alarmquellen zusammenführen ohne Einheiten mehrfach zu alarmieren

Vollständig

Diese Anleitung wurde von Alexander Kullmann der Freiwilligen Feuerwehr Roßbach verfasst und mit seiner Genehmigung hier übernommen.

Zweck dieser Umsetzung

Alarmierungen mehrerer Alarmquellen zusammenführen ohne Einheiten mehrfach zu alarmieren. 

Anwenderzielgruppe

Fortgeschrittene Anwender

Diese Anleitung ist für fortgeschrittene Anwender gedacht, die sich mit FE2 auskennen.

Schritt 1: Alarmquellen und Prioritäten festlegen

Woher bekomme ich meine Alarmierungen (Fax, Mail, DME, BosMon, SMS, TETRA, etc…) und welche Art des Alarmeingangs soll die Erstalarmierung ausführen, welche Quelle soll die Redundanz, welche Quelle soll die zweite Redundanz, welche die dritte, etc. bilden.

Beispiel:

Im Alarmfall sendet die Leitstelle eine SDS an ein FRT welches per TETRA-Input Plugin mit FE2 verbunden ist. (Priorität 1)

Für den Fall einer Störung des FRTs oder des Nicht-Empfangs der SDS soll die Redundanz über die INFO-SMS der Leistelle erfolgen, welche auf ein Smartphone gesendet wird, auf dem der SMS-Konnektor mit FE2 verbunden ist. (Priorität 2)

Für den Fall das die SDS und die SMS (z.B. aufgrund überlasteter Netze) versagen, soll eine Alarmierung per 5-Ton-Folge ausgeführt werden. (Priorität 3)

SDS Priorität 1 weil am schnellsten und viele Infos

SMS Priorität 2 weil schnell und wenige Infos,

5-Ton Folge Priorität 3 weil zwar schnell, aber keine Infos übermittelt werden können.

Schritt 2: „Eingangs-Einheiten“ im Admin Benutzer anlegen.

Damit das System am Ende funktioniert muss zunächst pro Alarmquelle eine Einheit im „Admin“-Benutzer angelegt werden. Dieser Schritt ist zwingend notwendig, um Parameter für den späteren Ablauf zu setzen!

Empfehlung: Die „Eingangs-Einheiten“ sollten im Admin Nutzer angelegt werden. Über den Admin Nutzer lassen sich alle anderen Benutzer alarmieren.

Also legen wir für unser Beispiel drei unterschiedliche „Eingangs-Einheiten“ an (Codes evtl. entsprechend anpassen - z.B. bei der 5-Ton-Folge):

  • „TETRA“

  • „INFOSMS“

  • „5TON“ 

Schritt 3: Input-Plugins konfigurieren

Als nächstes Konfigurieren wir die notwendigen Input-Plugins.

Wir legen pro Alarmquelle unsere „Eingangs-Einheit“ als Standard-Einheit fest.

Wie genau die einzelnen Plugins für euch konfiguriert werden müssen ist ja immer sehr individuell. Daher gehen wir darauf hier nicht genauer ein. Dafür gibt es genug Anleitungen im Handbuch. Beispiel Fax: Alarm aus Fax

Schritt 4: „Eingangs-Einheiten“ richtig konfigurieren

Jetzt wird in der jeweiligen „Eingangs-Einheit“ der Ablauf gebaut. Sollte der Alarmtext noch nicht in seine Bestandteile zerlegt sein, empfiehlt es sich, dies jetzt durchzuführen und die einzelnen Parameter zu schreiben (Keyword, Bemerkung, etc…). Eben mit welchen Feldern dann weitergearbeitet werden soll.

In diesem Beispiel der TETRA Einheit wurde exemplarisch das „Alarmtext zerlegen“ Plugin verwendet.


Für TETRA wird hier der Parameter: „TETRA“ und als Wert „JA“ (Wert ist nicht von belangen) verwendet - [Für die SMS wird „SMS“ - „JA“ und für die Tonfolge „5TON“ - „JA“ verwendet]

(Bestehenden Wert überschreiben muss nicht angekreuzt werden, da der Parameter selbst definieret wurde und nicht von FE generiert wurde. Somit kommt dieser nirgendwo sonst vor)

Am Ende der Pipeline setzen wir das „Einheiten Alarmieren" Plugin. Darüber lassen wir dann unsere „richtige Einheit“ alarmieren.

In diesem Fall beispielhaft die Einheit „FF Roßbach“ im Benutzer „Roßbach“

Für die SMS und die 5-Ton-Folge bauen wir die Einheiten genau so auch auf.

Um diese Prioritäten zu „simulieren“ verzögern wir die SMS in ihrem Ablauf um 5 Sekunden und die 5-Ton-Folge um 15 Sekunden.

Somit stellen wir sicher, dass bei gleichzeitigem Eingang aller Quellen die Priorität 1 definitiv „gewinnt“ – Danach die Priorität 2 und zuletzt erst die Priorität 3.

Schritt 5: Aufbau der Pipeline für die „richtige Einheit“ die von unseren verschiedenen „Eingangs-Einheiten alarmiert werden soll.

Da bei jeder Eingangs-Einheit der Textaufbau und die Parameter abweichen können, müssen wir jetzt für jede Eingangs-Einheit einen eigenen Ablauf innerhalb der Pipeline bauen. Damit der richtige Text auch beim richtigen Alarmtext-Plugin ankommt, nutzen wir unsere einmaligen Parameter die wir pro „Eingangs-Einheit“ gesetzt haben.

Hierfür verwenden wir das Plugin „Parameter existiert“ 

Für unser Beispiel benötigen wir das Plugin 3 mal, je einmal für die Parameter „TETRA“, „SMS“ und „5TON“

Unter dem jeweiligen „Parameter existiert“-Plugin bestimmen wir nun was dann passieren soll. In unserem Beispiel möchten wir den Apager alarmieren und den AlarmMonitor 4 ansprechen.

Durch die „Parameter existiert“ Plugins können jetzt die Alarmtexte so aufgebaut werden, wie sie für die einzelnen Alarmquellen optimiert sind.

Beispiel: Egal durch welche Alarmquelle der Alarm ausgelöst wird soll nach 3 Minuten ein Rückmeldealarm an Führungskräfte über Apager versendet werden:

Schritt 6: Doppelte Alarmierung unterdrücken.

Damit auch immer nur ein Alarm versendet wird, muss jetzt die Doppelte Alarmierung festgelegt werden. Abhängig von der Zeit in denen die einzelnen Quellen in FE ankommen und die Verzögerungszeiten sind, kann dieser Zeitraum kurz oder lang sein.

In unserem Beispiel:

Als erstes kommt die SDS in unserem System an. 2-3 Sekunden später die SMS und fast Parallel dazu die 5-Ton-Folge.

Da wir die SMS um 5 und die 5Ton Folge um 15 Sekunden verzögert haben, ergibt sich folgende Rechnung:

SDS + 3 Sekunden bis SMS und 5Ton Eingang + 15 Sekunden verzögerung für die 5Ton Folge = 18 Sekunden – Zur Sicherheit sollten hier also Doppelte Alarmierungen für 30 Sekunden verzögert sein. 

Hier ist noch eine Grafik, die den aktuellen komplexen Ablauf der Feuerwehr Roßbach visualisiert. Den entsprechenden Forumsbeitrag finden Sie hier: https://board.alamos-gmbh.com/viewtopic.php?f=40&t=2276

Erweitert

Sollte Alarm bis zur 5-Ton-Folge eskaliert sein (SDS und SMS ausgefallen) soll das Fax (hier beispielhaft ausgewählt), sobald es fertig ausgewertet wurde, hinterher gesendet werden. Wurde bereits über SDS oder SMS alarmiert, soll das Fax nicht hinterher gesendet werden. Für diesen Zweck nutzen wir die Alarmverteilung. Diese müssen wir aber speziell aufbauen, damit wir verhindern, dass bei unseren Prio 1 und Prio 2 Alarmen keine Alarmverteilung ausgelöst wird.

Zu diesem Zweck legen wir eine weitere „Eingangs-Einheit“ im Admin-Benutzer an. Diese Einheit nennen wir in unserem Beispiel „Alarmfax“. Wie die Faxauswertung richtig konfiguriert werden muss findet ihr hier: Alarm aus Fax

Als nächstes legen wir in dem Benutzer in dem unsere „richtige“ Einheit ist, zwei weitere Einheiten an:

„FAX_AUSLÖSER_ROSSBACH“ und „FAX_VERTEILER_ROSSBACH“ 

So muss die Alarmverteilung dann aufgebaut sein. Wartezeit auf Verteilung kommt auf die Dauer an, bis das Alarmfax von FE ausgewertet wurde. Da muss man etwas probieren.

Wichtig ist, dass das „Einheiten-Alarmieren“-Plugin nach dem „Parameter existiert“ Plugin gesetzt ist. Damit auch nur die „Auslöser Einheit“ (und damit die Alarmverteilung) ab der Eskalationsstufe gestartet wird, ab der es gewünscht ist.

In unserem Beispiel soll die Fax-Verteilung erst gestartet werden wenn der Alarm bis zur 5-Ton-Folge eskaliert ist:

In der Einheit „Alarmfax“ und „FAX_AUSLÖSER_ROSSBACH“ muss einfach nur ein „nutzloses Plugin“ gesetzt sein, damit FE2 die Einheit als gültig erkennt. (Die Schlüsselwort-Aufteilung erfolgt beim Fax ja direkt im Plugin). Es empfiehlt sich einfach ein normales „Alarmtext“ Plugin. 

In der Einheit „FAX_VERTEILER_ROSSBACH“ kann jetzt frei definiert werden was mit dem Alarmfax passieren soll.

Beispiel: Alarmfax soll an Apager und AM4 weitergeleitet werden.